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Erogene Zonen – Wo Berührungen besonders schön sind

Symbolbild für Erogene Zonen

Du spürst ein wohlig angenehmes Kribbeln, wenn du am Ohrläppchen geküsst, am Ellbogen liebkost oder an den Brustwarzen berührt wirst? Kein Wunder: Bei diesen Körperstellen handelt es sich um sogenannte erogene Zonen.

Ob Ellbogen, Fußsohlen oder Intimbereich – eine Berührung an einer erogenen Zone bereitet dir Lust. Wie groß diese ist, ist von Person zu Person unterschiedlich. Wir zeigen dir, wo bei den meisten Frauen und Männern die erogenen Zonenliegen. Falls du die sexuell sensiblen Bereiche deines Körpers nicht sofort findest, musst du dir keine Gedanken machen: Die erogenen Zonen liegen nicht bei allen Menschen am gleichen Ort und die Suche danach kann viel Spaß machen.

Was sind erogene Zonen?

Dein Körper ist durchzogen von Nervenbahnen. Diese transportieren Signale zu deinem Gehirn. Sie melden, wenn du Schmerzen hast, wenn etwas gut riecht oder wenn dich eine Berührung sexuell reizt. Die Stellen deines Körpers, die sexuell sensibel sind, nennt man erogene Zonen. Das Wort „erogen“ stammt aus der griechischen Sprache. Übersetzt bedeutet es „geschlechtlich reizbar“.

In deiner Haut befinden sich rund 80.000 Nervenzellen. Das macht deine Haut zu deinem größten Sinnesorgan. Nicht jeder Bereich deiner Haut hat gleich viele Nervenzellen. An bestimmten Körperregionen befinden sich mehr davon als an anderen. Du kannst es dir folgendermaßen vorstellen: Dort, wo sich die meisten Nervenzellen und deren Enden konzentrieren, liegen deine erogenen Zonen. Wirst du hier zärtlich und vertrauensvoll berührt, kann das ein spektakuläres Feuerwerk der Lust in dir entzünden.

Nicht jede Berührung lässt dich dahinschmelzen

Bei all dem führt aber nicht jede Berührung an einer erogenen Zone dazu, dass du sexuelle Erregung verspürst. Ein entscheidender Faktor dabei ist dein wichtigstes Sexualorgan. Nein, nicht der Penis oder die Vagina. Dein wichtigstes Sexualorgan ist dein Gehirn. Denn Lustempfinden kann in der Regel erst dann stattfinden, wenn dein Gehirn dazu bereit ist und es zulässt.

Auslöser des Lustempfindens

Was deine sexuelle Lust auslöst, kann ganz unterschiedlich sein. Berührt dich jemand an einer erogenen Zone und dein Gehirn verbindet das mit einer sexuellen Fantasie, einem lustvollen Geruch oder etwas anderem, was dich in Stimmung bringt, kann das eine wohlige Erregung auslösen. Je größer deine Lust wird, desto intensiver kommunizieren deine erogenen Zonen mit deinem Gehirn.

Entscheidend ist, wer dich berührt

Wenn deine Ärztin oder dein Arzt dich an bestimmten Stellen berühren, ist Lust auf beiden Seiten kein Thema. Da ist es egal, ob die Berührung an einer erogenen Zone oder anderswo stattfindet. Für dein Lustempfinden spielt es also eine Rolle, wer dich berührt. Besteht ein intimes Vertrauensverhältnis oder eine massive sexuelle Anziehung zwischen dir und deinem Gegenüber, schaltet dein Gehirn in den „Lust-Modus“ und du empfindest die Berührungen als sexuell stimulierend.

Wie finde ich meine erogenen Zonen?

Du kannst entweder selbst auf die Suche gehen oder dich gemeinsam mit deinem Partner oder deiner Partnerin auf diese spannende und auch lustvolle Reise begeben.

Wenn du es alleine versuchst, ziehe dich an einen Ort zurück, an dem du dich wohlfühlst. Das kann dein Zimmer sein, muss es aber nicht. Am einfachsten ist ein Rückzugsort, an dem du dich sicher fühlst und der Entspannung verspricht.

Streichle deinen Körper an verschiedenen Stellen. Beginne zuerst mit sehr sanften Berührungen. Wo du beginnst, ist eigentlich egal. Weiter unten findest du eine Liste mit den häufigsten erogenen Zonen bei Männern und Frauen. Orientiere dich gerne daran. Unter den genannten Bereichen können sich deine persönlichen erogenen Zonen befinden – das müssen sie aber nicht. Finde selbst heraus, welche Berührung an welcher Stelle deines Körpers dir den meisten Spaß bereitet.

Viele Menschen verwenden dafür auch Hilfsmittel. Das ist vollkommen normal. Beliebt sind Federn, weiche Handschuhe oder Massagegeräte.

Wenn dir deine Partnerin oder dein Partner bei der Suche helfen, kann auch die Zunge ein gutes „Hilfsmittel“ sein. Dein Gegenüber ist möglicherweise in der Lage, dich an Stellen anzufassen, an die du nur schwer oder gar nicht herankommst. Vielleicht entdeckt ihr zu zweit neue erogene Zonen, die du selbst noch nicht bemerkt hast.

Eine Sache ist vor, während und nach deiner erogenen Entdeckungsreise besonders wichtig: Lust hat viel damit zu tun, ob man es schafft, sich selbst anzunehmen. Versuche, dich so zu akzeptieren, wie du bist, dann gehst du entspannter mit dir und deiner eigenen Sexualität um. Besonders entscheidend für die Selbstannahme ist, dass du aufhörst, dich mit anderen zu vergleichen. Jeder Mensch sieht anders aus – PUNKT! Die einen sind größer, die anderen kleiner. Einige sind dünner, andere dicker. Schön sind sie aber alle, und damit auch du. Du musst nicht aussehen wie jemand anderes. Du wirst feststellen, dass es dir am besten geht, wenn du dich in deiner eigenen Haut wohlfühlst, auch wenn die Reise dahin nicht immer leicht ist.

Haben Männer und Frauen unterschiedliche erogene Zonen?

Hast du dir schon einmal die Frage gestellt, ob dein Partner oder deiner Partnerin die gleichen erogenen Zonen hat wie du? Ehe wir darauf eingehen, wo die erogenen Zonen bei Jungs und bei Mädchen liegen, zeigen wir dir den Unterschied zwischen den spezifischen und den nicht-spezifischen erogenen Zonen – das aber in aller Kürze.

Die spezifischen erogenen Zonen

Die spezifischen erogenen Zonen umfassen jene Stellen an deinem Körper, an denen besonders viele Nervenenden zusammenkommen:

Hier sind die meisten Menschen sehr empfänglich für sexuelle Reize. Berührungen an diesen Stellen machen auch während des Sex meist viel Spaß.

Die nicht-spezifischen erogenen Zonen

Die nicht-spezifischen erogenen Zonen sind die Bereiche deiner Haut, in denen die Dichte an Nervenenden mit nicht-erogenen Zonen vergleichbar ist:

  • Halsseite
  • Fußsohlen
  • Lenden
  • Bauch
  • Oberschenkelinnenseiten
  • Brustkorbseiten
  • Rücken

Hierzu gehören auch die Ellenbogen – aber meist nur bei Mädchen und Frauen. Expertinnen und Experten gehen davon aus, dass bei den nicht-spezifischen erogenen Zonen nicht nur die Berührung an sich das tolle Gefühl auslöst, sondern auch die vertraute Zuwendung und die freudige Erwartung auf mehr.

Das sind die erogenen Zonen bei Frauen

Die offensichtlichsten erogenen Zonen bei Frauen sind die Vagina, der Venushügel, die Brustwarzen und die Brust. Im Folgenden findest du die Top 10 der erogenen Zonen des weiblichen Körpers:

Top 1: Das Gehirn

Ja, wir haben es schon erwähnt. Und wir erwähnen es noch mal, um ganz klar zu sagen, dass hier alles beginnt. Nur wenn du als Frau in Stimmung bist, können auch deine anderen erogenen Zonen dazu beitragen, dass du Lust empfindest. Und die Stimmung startet, wenn du und dein Gehirn, deine BFF in Sachen Lust, dazu bereit seid.

Top 2: Der Mund

Küssen! Wer liebt es nicht. Viele Menschen bekommen allein beim verspielten und leidenschaftlichen Küssen weiche Knie. In deinen Lippen verbergen sich mehr Nervenenden als in deinen Fingern. Vergiss also beim Liebesspiel mit deinem Partner oder deiner Partnerin den Mund nicht.

Top 3: Die Brüste

Ok, du hast sicher schon mal davon gehört, dass die Brüste bei Frauen eine erogene Zone sind. Aber hast du gewusst, dass auch das Liebkosen der steifen Brustwarzen und der Brustwarzenvorhöfe vielen Frauen große Lust bereitet? Nun, genau so ist es. Gehe beim Kneten, Streicheln oder Küssen der Brust zu Beginn vorsichtig vor. Die Frau wird dir zeigen, ob sie es gerne intensiver möchte.

Top 4: Die Innenseite der Arme und der Achseln

Wir sind nicht umsonst unter den Achseln kitzlig. An dieser Stelle sind Frauen besonders empfänglich für richtig dosierte erotische Berührungen. Ein Tipp: Sollte es zu Beginn noch etwas kitzeln, nicht verzagen. Was gerade noch zum Lachen war, kann kurz darauf schon wohlig angenehm werden.

Top 5: Der Bauch und der Bauchnabel

Im Bauchnabel kommen viele Nervenenden zusammen. Viele Frauen erleben ein erotisches Hochgefühl, wenn dieser Bereich kreisend mit den Fingerspitzen oder der Zunge gestreichelt wird. Das Liebkosen des Bauchnabels ist auch ein Spoiler auf das, was passiert, wenn die Hand oder die Zunge weiter nach „Süden“ wandert.

Top 6: Der Po und der Anus

Der Po einer Frau sieht nicht nur toll aus, hier kommen auch viele Nervenbahnen zusammen. Eine Popo-Massage entspannt und spoilert ebenso Vielversprechendes wie das Bauchstreicheln. Die Region um das Steißbein und die Popo-Spalte sind besonders empfindlich. Es gibt Frauen, die es lieben, wenn der Anus liebkost wird. Auch hier liegt ein Zentrum der Nervenenden.

Top 7: Die Innenseiten der Schenkel

Die Innenseiten der Schenkel umrahmen die Vulva und die Vagina. Viele Frauen sind begeistert davon, wenn sich der Partner oder die Partnerin nicht sofort auf das Zentrum zwischen den Beinen konzentriert, sondern sich die Zeit nimmt, die Schenkelinnenseiten zu streicheln oder zu küssen.

Top 8: Der Venushügel

Der Bereich über dem weiblichen Schambein heißt Venushügel. Wenn die Frau dir vertraut und loslassen kann, bereitet ihr das Streicheln des Venushügels viel Spaß und Lust. Bei der Massage ist es ratsam, mit sanftem Druck anzufangen und ihn dann je nach Wohlbefinden zu steigern.

Top 9: Die CUV-Zone

Die CUV-Zone ist die wohl erogenste Zone, die eine Frau hat. Hierbei handelt es sich nicht um einen einzelnen Punkt, sondern die Zone, in der die Klitoris, die Harnröhre und die vordere Vaginalwand liegen. Für eine Frau ist dieser Bereich so toll, weil er mit der Hand, der Zunge und beim Geschlechtsverkehr vom Penis stimuliert werden kann.

Top 10: Der A-Punkt

Liegt die CUV-Zone leicht außerhalb und leicht innerhalb der Vagina, findest du den A-Punkt etwas tiefer – kurz vor der Gebärmutter. Wenn dieser Punkt stimuliert wird, kann es passieren, dass eine Frau mehrere Orgasmen hintereinander erlebt. Das ist aber kein Muss – wenn du nicht mehrere Orgasmen hintereinander hast, bedeutet das nicht, dass dein Sexualleben in irgendeiner Form schlechter ist.

Das sind die erogenen Zonen bei Männern

Klar, dass der Penis eine erogene Zone beim Mann ist, hast du wahrscheinlich schon geahnt. Aber auch die Herren der Schöpfung sind an der ein oder anderen Stelle abseits des Penis empfindlich und empfänglich für stimulierende Berührungen.

Top 1: Der V-Muskel

Der V-Muskel liegt links und rechts an der Seite des Bauchs. Es kann sehr stimulierend sein, wenn der Partner oder die Partnerin diesen Muskel sanft streichelt.

Top 2: Der Hals

Der Hals eines Mannes ist ebenfalls eine erogene Zone. Einen anderen Menschen mit der Zunge oder den Fingern daran spielen zu lassen, ist ein großer Vertrauensbeweis. Du solltest hier aber vorsichtig sein, denn dieser Teil des Körpers ist sehr sensibel. Habe keine Scheu, den Adamsapfel vorsichtig zu streicheln.

Top 3: Die Brustwarzen

Weißt du, warum Männer Brustwarzen haben? Der Grund dafür ist, dass bei der Bildung der Brustwarzen im Mutterleib noch nicht feststeht, ob das Baby weiblich oder männlich wird. Genau wie die Brustwarzen der Frauen sind die der Männer sensibel. Leichtes Fingerkreisen an dieser Stelle kann sexuelles Vergnügen bereiten.

Top 4: Der Knöchel

Viele denken, Richtung Süden enden die erogenen Zonen des Mannes am Penis – aber weit gefehlt. Auch an der kleinen Stelle unterhalb der Knöchel befindet sich bei Männern ein Lustzentrum. Hier sind Streicheln und das feste Zupacken gleichermaßen beliebt.

Top 5: Der Damm

Der Damm ist der Bereich, der zwischen dem Hodensack und dem Anus liegt – und er ist sehr empfindlich. Werden Männer hier sanft massiert, sorgt das für Lust und Entspannung zugleich.

Top 6: Der Schaft

Ja, der Intimbereich des Mannes ist nicht eine erogene Zone, er ist in mehrere aufgeteilt. Er kann mit der Hand, der Zunge oder einem anderen Körperteil liebkost werden.

Top 7: Die Eichel

Die Eichel ist die Spitze vom Penis. Sie ist der wohl empfindlichste und robusteste Teil des männlichen Geschlechtsorgans. Beim Geschlechtsverkehr ist er sozusagen die Speerspitze, beim Vorspiel sind dagegen sanfte Berührungen gerne gesehen.

Top 8: Die Hoden

Unter dem Penis liegt eine sensible und daher besonders erogene Zone. Der Hodensack ist gespickt mit Nervenenden. Auch an dieser Stelle gefällt sanftes Streicheln.

Top 9: Der untere Rücken

Das ist die Stelle, wo die Taille in den Po übergeht. Hier massiert oder gestreichelt zu werden, ist für die meisten Männer ein Genuss.

Top 10: Die Ohrläppchen

Weit weg von den intimen Geschlechtsorganen liegen beim Mann die Ohrläppchen. Auch diese sind voll mit Nervenenden und damit ein guter Ausgangspunkt für die Partnerin oder den Partner, den Mann zu verwöhnen.

Sowohl bei Frauen als auch bei Männern sind die 10 jeweils genannten Bereiche nicht die einzigen erogenen Zonen. Jeder Mensch ist einzigartig und mag es, an anderen Stellen berührt zu werden. Ob harter Kerl oder toughe Frau ­– berührt man in erlaubter und vertrauter Weise die erogenen Zonen mit den Händen, einer Feder oder bei einer Massage mit Öl, wird der Partner oder die Partnerin im besten Fall dahinschmelzen.

Was tue ich, wenn ich nichts spüre?

Das Berühren von erogenen Zonen ist keine Garantie, dass das Gegenüber auf Knopfdruck Lust empfindet. Es kann sogar passieren, dass du gar nichts spürst. Das kann vorkommen und ist kein Beinbruch.

Jeder Mensch darf für sich lernen, wie er wo berührt werden will. Das ist nichts, was du oder deine Freundinnen und Freunde automatisch wissen. Wir können dir aus Erfahrung sagen, dass Selbstannahme dabei hilft, sich mit sich selbst wohlzufühlen. Das ist letztlich das Wichtigste, um bei der Berührung der erogenen Zonen Lust und Freude zu empfinden.

Und lass dich nicht von den „Storys“ anderer unter Druck setzen. Egal ob es Prahlerei ist oder tatsächlich der Wahrheit entspricht, die Erfahrungen der anderen haben nichts mit dir und deiner Lust zu tun. Wenn du Schwierigkeiten hast, zu entspannen und Lust zuzulassen, kann dir unter anderem Yoga helfen. Die Entspannungsübungen stärken dein Wohlbefinden, dein Körpergefühl und deine Muskulatur. Wenn du Lust hast, so etwas auszuprobieren: 

Hast du weitere Fragen, Themenwünsche oder etwas anderes auf dem Herzen? Dann schreib uns: doktorsex@dak.de! Wir freuen uns, von dir zu hören.

Autor(in)

Qualitätssicherung

DAK Fachbereich

Quellenangaben

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