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Welche Farbe sollte Sperma haben?

Symbolbild für alles über Spermafarbe: Volker Wittkamp erklärt die Farben des Sperma
Vielleicht ist dir schon aufgefallen, dass dein Sperma keineswegs immer dieselbe Farbe hat. Manchmal ist es außerdem dünn- und manchmal dickflüssig, manchmal kommt mehr heraus, manchmal weniger. Gedanken darüber, ob mit deinem Sperma etwas nicht stimmt, musst du dir aber in der Regel nicht machen.

Tatsache ist: Die Zusammensetzung deines Ejakulats bestimmt sich immer wieder aufs Neue. Das liegt daran, dass der Körper die Samenflüssigkeit frisch und wirklich erst kurz vor dem Samenerguss produziert. Dafür sind verschiedene Drüsen zuständig (wenn du es genau wissen willst: die Samenbläschen, die Prostata und die Cowper-Drüsen). Und die sind tatsächlich je nach ihrer persönlichen Tagesform unterschiedlich aktiv.

Was macht das Sperma weiß oder eher gelblich?

Die Samenflüssigkeit besteht aus mehreren Flüssigkeiten. Und deren Zusammensetzung schwankt – wie oben beschrieben. Das Sekret der Cowper-Drüsen ist farblos, während die enzymhaltige Prostataflüssigkeit eher weiß ist. Die Flüssigkeit der Samenbläschen schließlich hat eine gelbliche Farbe. Aus diesen Zutaten mischt sich der jeweilige Farbton des Spermas. Daneben können auch etwas Urin oder altes Blut die Spermafarbe mit beeinflussen. Die Spermien selbst steuern übrigens keine Nuance bei, sie sind nämlich durchsichtig.

Warum ist Sperma manchmal durchsichtig?

Ist dein Sperma durchsichtig, liegt das daran, dass deine Drüsen gerade nicht so schnell nachkommen mit der Produktion. Müssen sie auch nicht, die Samenflüssigkeit enthält dann einfach weniger von den Drüsensekreten. Meist ist das der Fall, wenn du bereits häufiger ejakuliert hast. Wenn dein Sperma oft durchsichtig ist, kann das daran liegen, dass du noch in der Pubertät bist und dein Körper noch gar nicht richtig mit der Sekretproduktion begonnen haben. Daneben kann durchsichtiges Sperma eine Reihe von anderen harmlosen Gründen haben, zum Beispiel dass du viel Flüssigkeit zu dir nimmst. Wann du dir über deine Spermafarbe Sorgen machen und besser einen Arzt aufsuchen solltest.

Was Sperma über die Gesundheit verrät

Ob Farbe, Konsistenz oder Geruch: Wenn die Qualität deines Spermas sich ändert, ist das oft noch kein Grund zur Besorgnis. Vielfach stecken dahinter harmlose Gründe wie deine Ernährung oder dass du einfach länger keinen Sex hattest. Manchmal kann es aber sinnvoll sein, sich die Veränderungen etwas genauer anzuschauen.

Besonders gilt das, wenn nicht nur dein Sperma anders aussieht und riecht als sonst, sondern du auch noch Fieber, Schüttelfrost und Schmerzen hast. Grundsätzlich gilt: Sieht dein Sperma mehr als eine Woche oder länger anders aus als sonst und dazu kommen Fieber, Schüttelfrost, Schwellungen, Juckreiz oder Schmerzen, dann gehe bitte zu einem Urologen.

Das verraten dir die Spermafarben im Einzelnen:

  • Rötliches Sperma: Meist bedeutet die Rotfärbung, dass in deinem Sperma etwas Blut ist. Auch wenn das beunruhigend klingt: Wenn es nur gelegentlich auftritt und von selbst wieder verschwindet, musst du dir darüber wenig Sorgen machen. Ursache für die rötliche Spermafarbe kann zum Beispiel sein, dass kleine Blutgefäße in deinen Samenbläschen oder der Prostata gerissen sind. Das kann zum Beispiel passieren, wenn du dich stark körperlich anstrengst. Zum Arzt gehen solltest du aber, wenn dein Sperma länger als ein paar Tage rötlich bleibt und du noch andere Symptome wie Fieber, Schmerzen oder geruchsverändertes Sperma hast. Dann können zum Beispiel auch Entzündungen und sexuell übertragbare Infektionen (STis) dahinterstecken.
  • Gelbes Sperma: Gelbes oder gelbliches Sperma ist meist harmlos. Neben Nahrungsmitteln, die einen hohen Anteil an Farbstoffen von Gelb und Orange enthalten (zum Beispiel Karotten) kann auch etwas verbliebener Urin in der Harnröhre sowie das Sekret der Samenbläschen dein Sperma gelb färben. Solltest du jedoch noch andere Symptome wie Fieber, Schmerzen, Geruchsveränderungen oder Probleme beim Wasserlassen haben, wird es auch hier Zeit für einen Besuch beim Doktor.
  • Grünes Sperma: Färbt sich dein Sperma grün, solltest du ohne Umwege zum Urologen gehen – denn dahinter steckt meist eine Ursache, die du ernst nehmen solltest. Möglich sind zum Beispiel Geschlechtskrankheiten oder eine Entzündung der Prostata.
  • Schlecht riechendes Sperma: Empfindest du den Geruch deines Spermas als unangenehm, kann auch das ein Hinweis auf ein körperliches Problem sein. Oft sind die Gründe aber auch harmlos. So sorgt zum Beispiel auch der Verzehr von Knoblauch und Spargel für eine strenge Geruchsnote.
  • Flockiges Sperma: Ist dein Sperma flockig und klumpt etwas, ist das meistens harmlos. Es kommt vor, wenn du länger keinen Samenerguss hattest oder auch etwas zu wenig getrunken hast. Wenn dein Sperma dauerhaft klumpt, solltest du allerdings einen Arzt aufsuchen, denn auch eine Infektion könnte die Ursache sein.
  • Dauerhaft klares Sperma: Ist dein Sperma immer und unabhängig von deiner Ejakulationshäufigkeit durchsichtig, kann das mehrere Ursachen haben. In der Pubertät ist dauerhaft klares Sperma meist harmlos, weil deine spermaproduzierenden Drüsen erst richtig in Gang kommen müssen. Wenn du ein erwachsener Mann bist, solltest du aber besser medizinisch abklären lassen, warum dein Sperma farblos ist. Besonders gilt das, wenn du Vater werden möchtest. Klares Sperma enthält unter Umständen zu wenig Spermien. Und natürlich solltest du auch zum Arzt gehen, wenn du andere Symptome wie Brennen beim Wasserlassen, Fieber oder Schmerzen beobachtest.    
J2: VORSORGEUNTERSUCHUNG
Bei der J2 (zwischen 16 und 17 Jahren) handelt es sich um eine einmalige Vorsorgeuntersuchung. Es geht um Früherkennung körperlicher Probleme sowie Sexualitätsstörungen. Die J2 ist eine freiwillige Mehrleistung der DAK-Gesundheit. MEHR INFOS

PS: Ab 20 Jahren können junge Frauen einmal im Jahr zur Vorsorgeuntersuchung, auch wegen Früherkennung möglicher Krebserkrankungen.

Hast du weitere Fragen, Themenwünsche oder etwas anderes auf dem Herzen? Dann schreib uns: doktorsex@dak.de! Wir freuen uns, von dir zu hören.

Autor(in)

Journalistin für Medizin und Gesundheitsthemen

Qualitätssicherung

DAK Fachbereich

Quellenangaben

Aktualisiert am:
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