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Waxing und Sugaring – was ist der Unterschied?

Gynäkologin Dr. Sheila de Liz erklärt, was beim Waxing beachtet werden sollte

Als Mensch bist du ein Primat, also mit anderen Primaten wie den Affen verwandt. Wir Primaten haben verschiedene Dinge gemeinsam – unter anderem unsere Haare. Wir tragen sie auf dem Kopf, im Gesicht, an den Beinen, am Rücken, über und an dem Po und natürlich auch im Intimbereich. Auch wenn Haare nützlich sind, ist es vollkommen okay, sie an verschiedenen Körperstellen zu entfernen. Zwei Methoden dafür sind das Waxing und das Sugaring.

Was ist Waxing und Sugaring?

Waxing ist eine Methode zur Entfernung von Haaren. Dabei wird geschmolzenes Wachs auf die Haut aufgetragen. Wenn das Wachs erkaltet ist, wird es mit einem Ruck mit der Hand wieder abgezogen. Jap, das kann genauso schmerzhaft sein, wie es sich anhört. Beim Waxing werden die Haare mit der Wurzel entfernt. Das Ergebnis ist eine Haut frei von Stoppeln wie beim Rasieren. Viele Frauen und Männer entscheiden sich für diese Methode, weil die Haare länger als beim Rasieren brauchen, um nachzuwachsen. Waxing ist toll zum Entfernen der Haare und kommt an Körperstellen wie den Beinen, Armen, dem Gesicht und der Bikinizone zum Einsatz.

Eine Alternative zum Waxing ist das Sugaring. Wie der Name schon sagt, wird dabei eine Mischung aus Zucker (englisch: sugar), Wasser und Zitronensaft verwendet. Diese Zuckerpaste wird dort aufgetragen, wo du die Haare mitsamt Wurzel abziehen möchtest. Anders als beim Waxing musst du nicht warten, bis die Paste trocken ist. Viele Frauen und Männer empfinden Sugaring im Vergleich zum Waxing als angenehmer. Das liegt unter anderem daran, dass die Zuckerpaste nicht an der Haut haftet, sondern nur an den Haaren. Damit eignet sich das Sugaring nicht nur für viele Hauttypen, sondern auch für sensiblere Hautpartien wie Gesicht und Intimbereich. Das Ergebnis ist genauso langanhaltend wie beim Waxing.

Intimbehaarung entfernen – ja oder nein?

Das Wichtigste zu Beginn – ob du deine Intimbehaarung entfernst oder nicht, ist ganz dir überlassen. Niemand sollte dir hier Druck machen oder dich in eine Richtung drängen, mit der du dich nicht wohlfühlst. Bleibe dein eigener Herr oder deine eigene Herrin und entscheide selbst, ob du die Haare an dieser Stelle entfernst oder eben nicht. Medizinisch notwendig ist die Entfernung der Intimbehaarung nicht.

Trotzdem gibt es verschiedene Gründe, warum sich Jungs und Mädchen für eine Haarentfernung im Intimbereich entscheiden.

Ästhetische Vorlieben

Auch hier entscheidet der individuelle Geschmack. Manche Menschen finden es schöner, wenn der Intimbereich frei von Haaren ist, andere mögen die Haare untenrum.

Hygiene

Obwohl es keine wissenschaftlichen Belege dafür gibt, glauben viele, dass ein enthaarter Intimbereich die Hygiene fördert. Laut aktuellem Erkenntnisstand ist diese Annahme aber eher falsch als richtig. Der Grund dafür ist, dass die Intimbehaarung eine Barriere für verschiedene Krankheitserreger darstellt. Die Haare im Schritt können also helfen, Krankheiten vorzubeugen.

Sportliche Aktivitäten

Intimbeharrung und Sport vertragen sich nicht immer – Stichpunkt Reibung. Radfahrer oder auch Schwimmerinnen können ein Lied davon singen. Viele von ihnen entfernen sich die Haare, um beispielsweise auf dem Fahrradsattel keine Scheuerstellen im Intimbereich zu bekommen. Profi-Schwimmerinnen oder -Schwimmer verringern den Wasserwiderstand, indem sie sich die Haare am ganzen Körper entfernen.

Sexuelle Präferenzen

Manche Jungs und Mädchen mögen es, wenn beim Sex auch im Intimbereich direkter Hautkontakt besteht.

Persönlicher Komfort

Haare im Intimbereich können auch bei eng anliegender Kleidung oder beim Tragen mehrerer Klamottenschichten im Winter stören. Grund dafür ist das Reiben der Haare zwischen Kleidung und Haut, das manche Menschen unangenehm finden.

Warum sollte ich die Haare im Schritt nicht entfernen?

Es gibt auch Gründe, die Intimbehaarung nicht zu entfernen. Dazu gehört das Risiko von Hautirritationen, eingewachsenen Haaren oder Infektionen. Letztlich ist es deine Entscheidung, ob du deine Intimbehaarung entfernen möchtest oder nicht. Deine Wahl sollte auf deinen eigenen Vorlieben und Bedürfnissen basieren.

Was ist der Unterschied zwischen Waxing und Sugaring?

Die Unterschiede zwischen Waxing und Sugaring liegen im verwendeten Material, dem Klebeverhalten am Körper, der Temperatur von Wachs und Zuckerpaste beim Auftragen, der Richtung beim Haareentfernen (mit oder gegen die Haarwuchsrichtung), der Haarlänge sowie den Hauttypen, für die die Methoden geeignet sind.

Beim Waxing verwendest du Wachs. Beim Sugaring kommt eine Paste aus Zucker, Wasser und Zitronensaft zum Einsatz.

Einmal aufgetragen, haftet das Wachs an deinen Haaren und an deiner Haut. Das kann zu Hautirritationen führen. Trägst du die Zuckerpaste auf, haftet diese in der Regel ausschließlich an den Haaren. Daher führt Sugaring zu erheblich weniger Hautirritationen als Waxing.

Wenn du eine sensible Haut hast, spricht vor allem die Temperatur der Zuckerpaste für das Sugaring. Beim Waxing wird das Wachs erhitzt. Das kann bei falscher Anwendung zu Verbrennungen führen. Die Zuckerpaste beim Sugaring wird bei Körpertemperatur aufgetragen. Hier besteht also keine Verbrennungsgefahr.

Auch in Sachen Auftrage-Technik gibt es Unterschiede zwischen Waxing und Sugaring. Während du das Wachs in Richtung des Haarwuchses aufträgst und gegen die Wuchsrichtung ruckartig entfernst, trägst du die Zuckerpaste gegen Wuchsrichtung auf und ziehst sie mit dieser wieder ab. Dadurch ist das Sugaring weniger schmerzhaft.

Wenn du keine Lust hast, deine Haare lange wachsen zu lassen, solltest du dich für Sugaring entscheiden. Beim Sugaring sollten die Haare zwischen drei und zehn Millimeter lang sein. Beim Waxing müssen die Haare in der Regel länger sein, um sie wirklich effektiv zu entfernen.

Bei empfindlicher Haut kann Waxing zu Störungen des Hautbildes wie Rötungen führen. Hier ist Sugaring die bessere Wahl.

Waxing und Sugaring im Intimbereich – was wird da eigentlich gemacht?

Für die Entfernung der Intimbehaarung durch Waxing oder auch Sugaring gibt es spezielle Verfahren. Sie sorgen dafür, dass die Behandlung so effektiv und schmerzarm wie möglich ist.

Wie funktioniert das Waxing im Intimbereich?

  1. Vorbereitung: Die Haut wird gereinigt und desinfiziert. Oft wird ein Puder aufgetragen, um überschüssiges Öl zu entfernen.
  2. Auftragen des Wachses: Das erhitzte Wachs wird vorsichtig mit einem Spatel in Richtung des Haarwuchses auf die Haut aufgetragen.
  3. Abziehen: Nach dem Aushärten wird das Wachs schnell mit einem passenden Papierstreifen und deiner Hand gegen die Wuchsrichtung der Haare abgezogen. Dabei werden die Haare an der Wurzel entfernt.
  4. Nachbehandlung: Die Haut wird erneut gereinigt und mit einer beruhigenden Lotion oder einem Gel gepflegt.

Wie funktioniert das Sugaring im Intimbereich?

  1. Vorbereitung: Die Haut wird gereinigt und desinfiziert.
  2. Auftragen der Zuckerpaste: Die Zuckerpaste wird vorsichtig gegen die Wuchsrichtung der Haare aufgetragen.
  3. Abziehen: Die Paste wird schnell in Richtung des Haarwuchses abgezogen.
  4. Nachbehandlung: Ähnlich wie beim Waxing wird eine beruhigende Lotion oder ein Gel aufgetragen, um die Haut vor Irritationen zu schützen.

Waxing und Sugaring – darauf musst du achten

Waxing und Sugaring sind anerkannte Methoden zur Haarentfernung im Intimbereich. Bevor du loslegst, solltest du aber über potenzielle Risiken wie Hautreaktionen Bescheid wissen.

Vor dem Sugaring oder Waxing

Eine sichere Methode, mehr über deinen Hauttyp zu erfahren, ist ein Hauttest. Bei diesem kannst du die Sensibilität austesten. Ein Tipp: Gehe dafür zum Dermatologen oder zur Dermatologin deines Vertrauens. Außerdem solltest du darauf achten, dass du während des Waxings bzw. Sugarings nicht auf Hautstellen aufträgst, die bereits gereizt sind.

Nach dem Sugaring oder Waxing

Nach der Prozedur solltest du die entsprechenden Hautstellen immer wieder kontrollieren. Achte dabei darauf, ob Rötungen, eingewachsene Haare, Pusteln, Ausschläge oder ein brennendes oder juckendes Gefühl auftreten.

Bei Rötungen hilft meist ein kalter Umschlag oder eine beruhigende Lotion. Eingewachsene Haare können durch regelmäßige Peelings verhindert werden. Treten hingegen Ausschläge oder auch Pusteln auf, solltest du einen Dermatologen oder eine Dermatologin aufsuchen. Brennt oder juckt es, kann ein Aloe-Vera-Gel Linderung verschaffen.

Fazit:

Haare sind das Normalste der Welt. Sie schützen zum Beispiel davor, dass Krankheitserreger in deinen Intimbereich vordringen oder deinen Haut vor der Sonne. Dennoch entscheiden sich viele Damen und Herren für die Haarentfernung in der Intimzone. Ganzkörperhaarentfernung wird immer wieder von Leistungssportlern durchgeführt. Waxing ist sehr effektiv, kann aber – speziell durch das heiß aufgetragene Wachs – schmerzen. Sugaring ist hautfreundlicher und du erhältst ähnlich gute Ergebnisse wie beim Waxing. Treten nach der Anwendung starke Hautirritationen, Pusteln oder gar Ausschläge auf, wende dich an eine dermatologische Fachkraft.

Hast du weitere Fragen, Themenwünsche oder etwas anderes auf dem Herzen? Dann schreib uns: doktorsex@dak.de! Wir freuen uns, von dir zu hören.



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DAK Fachbereich

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